Brüninghaus & Drissner

Umformtechnik

Als eine von sechs Hauptgruppen der Fertigungsverfahren ist das Umformen ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit. Erfahren Sie hier mehr über den Einsatz der Umformtechnik für die Produktion von Präzisionsteilen.

Die Umformtechnik ist ein Fertigungsverfahren, dass es seit über 100 Jahren gibt. Sie wurde erstmals in den späten 1800er und frühen 1900er Jahren für die Herstellung von Stahl und anderen Metallen eingesetzt. Auch in der Automobilindustrie kommt die Umformtechnik zum Einsatz, um verschiedenste Bauteile und -gruppen herzustellen. Bei Brüninghaus & Drissner fertigen wir Ihre gewünschten Produkte mit bis zu 630 Tonnen Presskraft an. Ob kleines Bauteil oder komplexe Baugruppe – rund 300 verschiedene Artikel befinden sich bei uns in der Serienfertigung. Gerne informieren wir Sie ausführlich über unsere Möglichkeiten.

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Was versteht man unter Umformen?

Der Begriff „Umformen“ bezeichnet den Prozess, bei dem ein Metall in eine gewünschte Form gebracht wird, wobei allerdings kein Material von den Teilen entfernt wird. Durch den Prozess des Umformens erhält das Metall nicht nur eine Form, sondern auch eine gleichmäßige Dicke und Härte. Nach DIN 8580 handelt es sich beim Umformen um eine von sechs Hauptgruppen der Fertigungsverfahren.  Zudem gibt es im Rahmen der Umformtechnik mehrere Verfahren, die je nach vorliegendem Kriterium in verschiedene Gruppen eingeordnet werden.

  1. Einordnung nach Dimension der Werkstücke
  2. Einordnung nach Temperatur
  3. Einordnung nach mechanischer Spannung

Leistungen in der Umformtechnik

Einordnung nach Dimension der Werkstücke

In dieser Rubrik wird zwischen drei verschiedenen Umformtechniken unterschieden: der Massivumformung, der Blechumformung sowie der Drahtumformung.

Massivumformung

Massivumformung ist ein Oberbegriff für verschiedene Umformtechniken, bei denen Material abgetragen wird. Dazu gehören Stanzen, Strangpressen, Pressformen und viele andere. Ein Merkmal dieses Verfahrens ist die Vielfalt der Formen, welche bei der Herstellung möglich sind. Sowohl simple als auch komplexe Geometrien können mithilfe der Massivumformung produziert werden.

Blechumformung

Die Blechumformung ist eine Art der Formgebung, bei der dünne Bleche oder Streifen aus Metall hergestellt werden. Dabei werden dünne Bleche aus erhitztem Metall gepresst und gebogen. Die Blechumformung wird häufig in der Industrie angewandt, z.B. im Maschinenbau und im Bauwesen sowie ebenfalls bei der Herstellung von Komponenten für Autos.

Drahtumformung

Die Drahtumformung ist eine andere Art der Umformung, die zur Herstellung dünnwandiger Rohre ohne Materialabtrag verwendet wird. Es ähnelt der Blechumformung, bei der Bleche oder Streifen aus Metall zur Herstellung von Rohren oder Ringen verwendet werden. Die Drahtumformung wird häufig in der metallverarbeitenden Industrie angewandt, zum Beispiel bei der Herstellung von Drahtseilen.

 

Einordnung nach Temperatur

Mit Blick auf die Temperatur werden Umformtechniken in zwei Arten unterteilt: die Warm- und die Kaltumformung.

Warmumformung

Die Warmumformung ist ein Verfahren, welches den Einsatz von hohen Temperaturen erfordert. Es wird vor allem zur Herstellung von Werkstücken mit geringer Masse, kleinen Abmessungen und guter Oberflächengüte verwendet. Zu den wichtigsten Methoden der Metallumformung, oder Warmumformung, gehören Biegen, Walzen, Wickeln, Schmieden und Scheren.

Kaltumformung

Zu den Kaltumformungsverfahren zählen Prozesse unterhalb der Rekristallisationstemperatur des Werkstücks. Sie werden vor allem bei der Herstellung von Blechprodukten oder Drahtstrukturen eingesetzt, zum Beispiel beim Öffnen von Blechen durch Pressen in Gesenken oder beim Ziehen von Drahtstrukturen mit Hilfe von Ziehsteinen. Zu den Kaltumformungstechniken gehören zudem beispielsweise das Schneiden mit einem Brenner oder das Sägen mit Präzisionsmaschinen. Die am häufigsten verwendete Form der Kaltumformung ist das Strangpressen.

 

Einordnung nach mechanischer Spannung

Unter dem Faktor der wirksamen Spannung in den Werkstücken werden die Verfahren in Druckumformen, Zugdruckumformen, Zugumformen, Biegeumformen sowie Schubumformen eingeteilt. 

Druckumformung

Die Druckumformung wird verwendet, um Werkstücke herzustellen, die duktil sind. Das Verfahren basiert auf der Anwendung von Druck zur Formung des Metalls, das entweder warm oder kalt verarbeitet werden kann. Bei der Druckumformung wird zwischen verschiedenen Herstellungsverfahren unterschieden:

  • Walzen
  • Freiformen
  • Gesenkformen
  • Eindrücken
  • Durchdrücken

Zugdruckumformung

Die Zugdruckumformung ähnelt der Druckumformung insofern, als das sie Druck zur Herstellung eines Werkstücks verwendet. Kombiniert wird die Druckausübung hierbei allerdings mit einer gleichzeitigen Zugausübung, wodurch das Material im kalten Zustand gezielt verformt werden kann. Zu der Zugdruckumformung zählen folgende Verfahren:

  • Durchziehen
  • Tiefziehen
  • Kragenziehen
  • Drücken
  • Knickbauchen 

Zugumformung

Mit der Zugumformung werden Werkstücke mittels vorherrschender Zugbeanspruchung verändert. Auch beim Zugumformen werden unterschiedliche Verfahren angewandt:

  • Längen
  • Weiten
  • Tiefen

Biegeumformung

Die Biegeumformung ist ein spanloses Bearbeitungsverfahren, das unter mechanischer Belastung stattfindet und bei dem der Querschnitt des zu formenden Materials nicht durch Materialabtrag verringert wird. Durch einen gezielten Prozess des Biegens wird die Form des vorliegenden Werkstücks verändert. Die jeweiligen Prozesse des Biegeumformens werden entsprechend der Werkzeugbewegung unterteilt:

  • Biegen mit geradliniger Werkzeugbewegung
  • Biegen mit drehender Werkzeugbewegung

Schubumformung

Bei der Schubumformung werden zwei Querschnitte eines Werkstücks entweder parallel oder in einem Winkel gegeneinander verschoben. Daher wird unter folgenden zwei Verfahren unterschieden:

  • Verschieben
  • Verdrehen

 

Welche Vorteile bietet die Umformtechnik?

Der Hauptvorteil des Umformens besteht darin, dass sie nahtlose, hochwertige Produkte mit einer sehr hohen Oberflächenqualität erzeugt. Wenn das Verfahren auf Werkstücke aus Metall angewendet wird, können die Arbeits- und Materialkosten gesenkt werden. Die Umformtechnik kann auch eingesetzt werden, um Materialien in Formen zu bringen, die mit anderen Fertigungsverfahren nur schwer oder gar nicht herzustellen sind, z.B. indem Sie Rohre oder Ringe aus Draht fertigen.

 

Möchten Sie Ihre Projekte gemeinsam mit uns realisieren? Kontaktieren Sie uns gerne für die weitere Abstimmung. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

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